SSL Zertifikat 2025: Was Website-Betreiber jetzt wissen müssen

Ssl zertifikat

Ein SSL Zertifikat ist heute für jede Website unverzichtbar. Browser markieren Seiten ohne Verschlüsselung als unsicher und Google berücksichtigt HTTPS im Ranking. Egal ob du einen Blog betreibst, einen Online-Shop führst oder eine Unternehmenswebsite verwaltest: Ohne SSL-Verschlüsselung verlierst du Vertrauen und Besucher.

Ein SSL-Zertifikat verschlüsselt die Datenübertragung zwischen Browser und Server und bestätigt die Identität deiner Website. Es gibt verschiedene Typen: Domain Validated (DV) für einfache Websites, Organization Validated (OV) für Unternehmen und Extended Validation (EV) für maximales Vertrauen. Dieser Artikel erklärt, wie SSL funktioniert, welche Zertifikatstypen es gibt, was sie kosten und wie du sie bei deinem Hoster einrichtest.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein SSL Zertifikat und wie funktioniert es

SSL-Zertifikate schützen die Kommunikation zwischen deiner Website und den Besuchern durch Verschlüsselung. Moderne Hosting-Anbieter bieten meist automatische Integration und kostenlose Zertifikate an. Wir erklären die technischen Grundlagen und zeigen, wie die Verschlüsselung in der Praxis funktioniert.

Definition und Grundfunktion eines SSL Zertifikats

SSL steht für Secure Sockets Layer und wurde durch TLS (Transport Layer Security) weiterentwickelt. Ein SSL-Zertifikat ist eine digitale Datei auf deinem Webserver, die verschlüsselte Verbindungen ermöglicht und die Identität deiner Website bestätigt. Die Verschlüsselung schützt vertrauliche Daten wie Login-Informationen, Kreditkartennummern und persönliche Angaben vor dem Zugriff Dritter.

Die Funktionsweise lässt sich mit einem versiegelten Brief vergleichen: Während HTTP-Daten wie eine offene Postkarte für jeden lesbar sind, verschließt HTTPS die Informationen in einem Umschlag. Nur der vorgesehene Empfänger kann den Inhalt öffnen und lesen.

So funktioniert die Verschlüsselung mit öffentlichen und privaten Schlüsseln

SSL nutzt asymmetrische Verschlüsselung mit zwei Schlüsseln: Der öffentliche Schlüssel (Public Key) verschlüsselt die Daten, der private Schlüssel (Private Key) entschlüsselt sie wieder. Nur dein Server besitzt den privaten Schlüssel und kann die verschlüsselten Daten lesen.

Der Ablauf beim Verbindungsaufbau: Der Browser fordert das SSL-Zertifikat an, prüft dessen Gültigkeit und nutzt den öffentlichen Schlüssel zur Verschlüsselung. Der Server entschlüsselt mit seinem privaten Schlüssel. Hash-Funktionen sichern zusätzlich die Integrität der übertragenen Daten und verhindern nachträgliche Manipulationen.

Authentifizierung durch Zertifizierungsstellen

Certificate Authorities (CAs) sind vertrauenswürdige Dritte, die deine Identität als Website-Betreiber prüfen und das Zertifikat ausstellen. Browser und Betriebssysteme erkennen nur Zertifikate von bekannten CAs als vertrauenswürdig an. Zu den etablierten Zertifizierungsstellen gehören DigiCert, Sectigo und Let’s Encrypt.

Die CA prüft je nach Zertifikatstyp unterschiedlich gründlich: Bei einfachen Zertifikaten wird nur der Domain-Besitz geprüft, bei höherwertigen Varianten auch die Existenz und Legitimität deines Unternehmens. Diese Vertrauenskette sorgt dafür, dass Besucher sicher sein können, wirklich mit deiner Website zu kommunizieren.

Diese SSL Zertifikatstypen gibt es und ihre Unterschiede

Die Wahl des richtigen Zertifikatstyps hängt vom Zweck deiner Website ab. Viele Hoster bieten verschiedene Optionen von kostenlos bis Premium an. Wir zeigen dir die drei Haupttypen und ihre praktischen Unterschiede.

Domain Validated Zertifikate für einfache Websites

DV-Zertifikate prüfen ausschließlich, ob du die Domain kontrollierst. Die Ausstellung erfolgt vollautomatisch innerhalb weniger Minuten bis Stunden. Für Blogs, Portfolios und kleinere Unternehmenswebsites sind DV-Zertifikate vollkommen ausreichend.

Die Vorteile liegen auf der Hand: DV-Zertifikate sind meist kostenlos oder sehr günstig verfügbar, schnell ausgestellt und bieten solide Verschlüsselung. Die Garantiehöhe liegt bei etwa 10.000 Dollar. Let’s Encrypt bietet DV-Zertifikate kostenlos an und wird von allen modernen Browsern akzeptiert. Anbieter wie IONOS, ALL-INKL und Strato integrieren kostenlose DV-Zertifikate standardmäßig in ihre Hosting-Pakete.

Organization Validated Zertifikate für Unternehmen

OV-Zertifikate gehen einen Schritt weiter und prüfen die Existenz sowie Legitimität deines Unternehmens. Die CA kontaktiert deine Organisation direkt und verifiziert offizielle Dokumente. Die Ausstellung dauert einige Tage und ist kostenpflichtig mit jährlichen Gebühren.

Der Mehrwert gegenüber DV-Zertifikaten: höheres Vertrauen bei Geschäftskunden, Garantiehöhe bis 1,25 Millionen Dollar und sichtbare Unternehmensinformationen im Zertifikat. OV-Zertifikate eignen sich für etablierte Unternehmen, B2B Plattformen und Websites mit sensiblen Kundendaten.

Extended Validation Zertifikate für maximales Vertrauen

EV-Zertifikate durchlaufen den strengsten Prüfprozess aller Zertifikatstypen. Die CA führt umfassende Hintergrundprüfungen durch und verifiziert die rechtliche Existenz, physische Adresse und operative Tätigkeit deines Unternehmens. Die Ausstellung kann mehrere Tage bis Wochen dauern.

Bei manchen Browsern wird der Firmenname direkt in der Adressleiste angezeigt. Die Garantiehöhe erreicht bis zu 1,5 Millionen Dollar. EV-Zertifikate sind die teuerste Option und kommen hauptsächlich bei Banken, Versicherungen und großen E-Commerce Plattformen zum Einsatz.

Typ Prüfumfang Kosten/Jahr Garantie
DV Domain-Besitz 0-10 € 10.000 $
OV Organisation 50-150 € 1,25 Mio. $
EV Erweitert 150-500 € 1,5 Mio. $

Wildcard und Multi Domain Zertifikate für mehrere Websites

Betreibst du mehrere Domains oder Subdomains, kannst du mit speziellen Zertifikatstypen Kosten sparen und die Verwaltung vereinfachen. Diese Varianten sind besonders für Agenturen, Reseller und Unternehmen mit komplexer Webinfrastruktur relevant.

Wildcard Zertifikate für unbegrenzte Subdomains

Ein Wildcard-Zertifikat sichert deine Hauptdomain und alle zugehörigen Subdomains mit einem einzigen Zertifikat ab. Wenn du beispielsweise blog.example.com, shop.example.com und mail.example.com betreibst, brauchst du nur ein Wildcard-Zertifikat für *.example.com.

Die Kostenersparnis ist erheblich: Statt für jede Subdomain ein eigenes Zertifikat zu kaufen und zu verwalten, zahlst du einmal jährlich. Die Verwaltung wird deutlich einfacher, da Verlängerungen zentral erfolgen. Wildcard-Zertifikate gibt es als DV und OV Variante.

Multi Domain Zertifikate für verschiedene Domains

Multi-Domain-Zertifikate (auch SAN-Zertifikate genannt) sichern bis zu 250 verschiedene Domains mit einem einzigen Zertifikat ab. Im Gegensatz zu Wildcard-Zertifikaten funktionieren sie über Domain-Grenzen hinweg: example.com, example.de und example-shop.com können zusammen geschützt werden.

Du kannst Domains nachträglich hinzufügen oder entfernen. Unified Communications Certificates sind eine Sonderform für bis zu 100 Domains mit Fokus auf Microsoft Umgebungen wie Exchange Server. Typische Einsatzszenarien sind Agenturen mit Kundenprojekten, Reseller Hosting und Unternehmen mit mehreren Marken. Anbieter wie IONOS und Hetzner bieten Multi-Domain-Zertifikate in verschiedenen Varianten an.

So erkennst du ob eine Website ein SSL Zertifikat hat

Als Website-Betreiber musst du prüfen können, ob dein SSL-Zertifikat korrekt funktioniert. Besucher erkennen sichere Websites an bestimmten Merkmalen im Browser. Diese Kennzeichen sind wichtig für das Vertrauen deiner Nutzer.

HTTPS und das Schloss Symbol in der Adressleiste

Das deutlichste Zeichen für eine verschlüsselte Verbindung ist das Protokoll in der Adressleiste: https:// statt http://. Links neben der URL zeigen moderne Browser wie Chrome, Firefox und Safari ein Schloss-Symbol an. Bei manchen Browsern erscheint zusätzlich eine grüne Markierung.

Websites ohne SSL-Zertifikat werden aktiv als „Nicht sicher“ gekennzeichnet. Diese Warnung schreckt Besucher ab und signalisiert, dass übertragene Daten nicht geschützt sind. Für deine Website bedeutet das: Ohne HTTPS verlierst du Vertrauen und potenzielle Kunden brechen den Besuch ab.

Zertifikatsdetails im Browser prüfen

Klicke auf das Schloss-Symbol in der Adressleiste und wähle „Verbindung ist sicher“ oder „Zertifikat anzeigen“. Dort siehst du wichtige Details: Gültigkeit des Zertifikats, ausstellende CA und abgedeckte Domains. Das Ablaufdatum ist besonders wichtig, damit du rechtzeitig verlängern kannst.

In den Zertifikatsdetails erkennst du auch den Typ (DV, OV oder EV) und die Garantiehöhe. Bei OV und EV Zertifikaten sind Unternehmensinformationen sichtbar. Diese Prüfung solltest du regelmäßig durchführen, besonders nach Änderungen an deiner Website oder dem Hosting.

Häufige Warnmeldungen und was sie bedeuten

Browser zeigen verschiedene Warnungen bei Problemen mit dem SSL-Zertifikat. „Ihre Verbindung ist nicht privat“ erscheint bei abgelaufenen oder selbstsignierten Zertifikaten. „Mixed Content“ warnt vor HTTP-Inhalten auf HTTPS-Seiten. Moderne Browser blockieren solche unsicheren Elemente automatisch.

Weitere häufige Meldungen sind „Zertifikat gilt nicht für diese Domain“ bei falscher Konfiguration und „Zertifikat wurde widerrufen“ bei Sicherheitsproblemen. Für Besucher bedeuten diese Warnungen: Vorsicht geboten, Daten könnten gefährdet sein. Für dich als Betreiber gilt: Sofort handeln und das Problem beheben, sonst verlierst du Traffic und Vertrauen.

SSL Zertifikat beantragen und auf dem Server installieren

Die Installation erfolgt direkt auf deinem Webserver. Moderne Hosting-Anbieter automatisieren diesen Prozess weitgehend. Wir zeigen dir den Ablauf und worauf du achten musst.

Ausstellung durch Zertifizierungsstellen und Ablauf

Der klassische Weg beginnt mit der Erstellung eines Certificate Signing Request (CSR) auf deinem Server. Dieser enthält deinen öffentlichen Schlüssel und Domain-Informationen. Du reichst den CSR bei einer CA ein, die dann deine Domain validiert.

Bei DV-Zertifikaten erfolgt die Validierung per E-Mail, DNS-Eintrag oder HTTP-Datei. Das dauert Minuten bis Stunden. OV-Zertifikate erfordern Dokumente deines Unternehmens und Rückrufe der CA. Die Bearbeitung nimmt einige Tage in Anspruch. EV-Zertifikate durchlaufen umfassende Prüfungen über mehrere Tage bis Wochen. Nach erfolgreicher Validierung erhältst du das Zertifikat zum Download und installierst es auf deinem Server.

Automatische Integration bei Hosting Anbietern

Die meisten deutschen Hoster bieten heute 1-Klick Installation oder vollautomatische Aktivierung von Let’s Encrypt-Zertifikaten. Im Hosting-Control-Panel findest du meist einen Bereich „SSL“ oder „Sicherheit“. Dort aktivierst du die Verschlüsselung mit einem Klick.

IONOS, Webgo, HostEurope und ALL-INKL integrieren Let’s Encrypt kostenlos und automatisch. Die Zertifikate werden ohne dein Zutun ausgestellt, installiert und verlängert. Bei kostenpflichtigen Zertifikaten läuft der Prozess ähnlich: Du wählst das gewünschte Zertifikat im Kundenbereich aus und der Hoster übernimmt die technische Einrichtung. Manuelle CSR-Erstellung und Server-Konfiguration entfallen komplett.

Gültigkeit und automatische Verlängerung

SSL-Zertifikate haben begrenzte Laufzeiten: Let’s Encrypt-Zertifikate laufen nach 90 Tagen ab, kostenpflichtige Zertifikate meist nach einem Jahr. Die automatische Verlängerung (Auto-Renewal) ist entscheidend, damit deine Website nicht plötzlich als unsicher markiert wird.

Bei Hosting-Anbietern mit Let’s Encrypt läuft die Verlängerung vollautomatisch im Hintergrund. Prüfe dennoch regelmäßig das Ablaufdatum in den Zertifikatsdetails. Bei kostenpflichtigen Zertifikaten musst du oft die Verlängerung manuell beauftragen und bezahlen. Abgelaufene Zertifikate führen sofort zu Browser-Warnungen und Vertrauensverlust. Stelle sicher, dass Benachrichtigungen über ablaufende Zertifikate dich rechtzeitig erreichen.

Kosten für SSL Zertifikate und kostenlose Alternativen

Die Preisspanne reicht von kostenlos bis mehrere hundert Euro jährlich. Viele Hoster inkludieren SSL bereits im Paketpreis. Wir zeigen dir, welche Optionen es gibt und wann sich kostenpflichtige Zertifikate lohnen.

Kostenlose SSL Zertifikate mit Let's Encrypt

Let’s Encrypt bietet seit 2016 kostenlose DV-Zertifikate, die von allen modernen Browsern akzeptiert werden. Die Ausstellung und Verlängerung erfolgt vollautomatisch. Weltweit nutzen Millionen Websites diese Lösung. Sie ist technisch gleichwertig zu kostenpflichtigen DV-Zertifikaten.

Vorteile: Keine Kosten, automatische Verwaltung und breite Unterstützung durch Hosting-Anbieter. Nachteile: Nur Domain-Validierung ohne Unternehmensprüfung, kein telefonischer Support und 90-Tage-Laufzeit erfordert funktionierende Automatisierung. Für Blogs, Portfolios und kleine Unternehmenswebsites ist Let’s Encrypt die beste Wahl. IONOS, ALL-INKL, Strato und Hetzner bieten Let’s Encrypt kostenlos in allen Hosting-Paketen an.

Kostenpflichtige Zertifikate und ihre Vorteile

OV-Zertifikate kosten zwischen 50 und 150 Euro jährlich, EV-Zertifikate zwischen 150 und 500 Euro. Die höheren Preise bringen mehrere Vorteile: umfassendere Validierung mit Unternehmensprüfung, höhere Garantiesummen bei Sicherheitsvorfällen und direkter Support durch die CA.

Wildcard-Zertifikate starten bei etwa 80 Euro jährlich, Multi-Domain-Zertifikate bei 100 Euro aufwärts. Für Unternehmen mit sensiblen Kundendaten rechtfertigen diese Vorteile die Kosten.

Zertifikatstyp Kosten/Jahr Garantie Einsatzbereich
DV (Let’s Encrypt) Kostenlos 10.000 $ Blogs, kleine Sites
OV 50-150 € 1,25 Mio. $ Unternehmen, B2B
EV 150-500 € 1,5 Mio. $ E-Commerce, Banken
Wildcard Ab 80 € Variabel Viele Subdomains

Wann sich kostenpflichtige Zertifikate lohnen

Online-Shops mit Zahlungsabwicklung profitieren von OV oder EV Zertifikaten durch höheres Kundenvertrauen und bessere Conversion-Raten. Unternehmen mit sensiblen Kundendaten (Gesundheit, Finanzen, persönliche Informationen) sollten mindestens OV-Zertifikate einsetzen.

Für Blogs, Portfolio-Websites und kleinere Unternehmensseiten ohne Zahlungsverkehr reicht Let’s Encrypt vollkommen aus. Die Verschlüsselung ist identisch, nur die Validierungstiefe unterscheidet sich. B2B Plattformen und Agenturen mit Geschäftskunden sollten OV-Zertifikate in Betracht ziehen, da die sichtbare Unternehmensprüfung Professionalität signalisiert. Banken, Versicherungen und große E-Commerce Anbieter setzen auf EV-Zertifikate für maximales Vertrauen.

Warum SSL Zertifikate für SEO und Datenschutz wichtig sind

SSL beeinflusst nicht nur die Sicherheit, sondern auch dein Google-Ranking und rechtliche Anforderungen. Diese Aspekte solltest du bei der Wahl deines Hosting-Anbieters berücksichtigen.

SSL als Rankingfaktor bei Google

Google nutzt HTTPS seit 2014 offiziell als Rankingfaktor. Websites mit SSL-Verschlüsselung erhalten einen kleinen Ranking-Vorteil gegenüber unverschlüsselten Seiten. Der direkte Effekt ist zwar gering, aber die indirekten Auswirkungen sind erheblich.

Chrome kennzeichnet HTTP-Websites als „Nicht sicher“. Das schreckt Besucher ab und erhöht die Absprungrate. Höhere Absprungraten und kürzere Verweildauer senden negative Signale an Google. Umgekehrt stärkt das Schloss-Symbol das Nutzervertrauen, verbessert die User Experience und kann so indirekt dein Ranking heben. Für neue Websites ist HTTPS heute Pflicht, bei bestehenden HTTP-Seiten solltest du schnellstmöglich umstellen.

DSGVO Konformität und rechtliche Anforderungen

Die Datenschutz-Grundverordnung fordert angemessene technische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten. SSL-Verschlüsselung gehört zu diesen Maßnahmen und ist bei Kontaktformularen, Login-Bereichen und jeder Datenübertragung praktisch unverzichtbar.

Ohne SSL-Verschlüsselung riskierst du Abmahnungen und Bußgelder durch Datenschutzbehörden. Besonders kritisch sind Formulare zur Datenerfassung, Newsletter-Anmeldungen und Mitgliederbereiche. Die DSGVO verlangt Verschlüsselung nicht explizit, aber die Übertragung personenbezogener Daten ohne angemessenen Schutz gilt als Verstoß. SSL ist die Mindestanforderung für DSGVO-konforme Websites.

Vertrauen der Nutzer und Conversion Rate

Nutzer achten bewusst oder unbewusst auf das Schloss-Symbol in der Adressleiste. Browser-Warnungen bei fehlender Verschlüsselung führen zu sofortigen Abbrüchen, besonders bei Online-Käufen oder der Eingabe persönlicher Daten.

Studien zeigen, dass fehlende SSL-Verschlüsselung im E-Commerce zu Kaufabbrüchen führt. Kunden brechen den Bestellvorgang ab, wenn sie das Schloss-Symbol vermissen oder Warnungen sehen. Die Conversion-Rate sinkt messbar. Umgekehrt steigert sichtbare Verschlüsselung das Vertrauen und erhöht die Bereitschaft, Daten einzugeben oder Käufe abzuschließen. Für Online-Shops ist SSL damit direkt umsatzrelevant.

Häufige Probleme mit SSL Zertifikaten vermeiden und lösen

Technische Probleme bei der SSL-Integration können Website-Betreiber verunsichern. Die meisten Fehler lassen sich mit etwas Grundwissen selbst beheben oder der Hosting-Support hilft schnell weiter.

Mixed Content Fehler beheben

Mixed Content entsteht, wenn deine HTTPS-Website HTTP-Ressourcen wie Bilder, Stylesheets oder JavaScript-Dateien lädt. Moderne Browser blockieren solche unsicheren Inhalte automatisch. Das führt zu fehlerhafter Darstellung. Das Problem tritt besonders häufig nach der Umstellung von HTTP auf HTTPS auf.

Ändere alle internen Links von http:// auf https:// oder nutze protokollrelative URLs (//example.com/bild.jpg). Bei WordPress helfen Plugins wie „Better Search Replace“ beim automatischen Ersetzen. Prüfe externe Ressourcen wie eingebettete Videos oder Widgets. Wenn der Anbieter kein HTTPS unterstützt, musst du Alternativen finden. Die Browser-Konsole zeigt dir genau, welche Ressourcen blockiert werden.

Abgelaufene Zertifikate rechtzeitig erneuern

Abgelaufene SSL-Zertifikate führen zu prominenten Browser-Warnungen und Vertrauensverlust. Besucher sehen „Ihre Verbindung ist nicht privat“ und brechen den Besuch meist ab. Let’s Encrypt-Zertifikate laufen nach 90 Tagen ab, kostenpflichtige Zertifikate meist nach einem Jahr.

Aktiviere die automatische Verlängerung bei deinem Hoster. Prüfe regelmäßig das Ablaufdatum in den Zertifikatsdetails. Richte E-Mail-Benachrichtigungen ein, die dich mindestens 30 Tage vor Ablauf warnen. Bei manueller Verlängerung kostenpflichtiger Zertifikate plane genug Zeit für die Validierung ein. Ein abgelaufenes Zertifikat schadet deinem Ranking und deinem Ruf erheblich.

Zertifikatsfehler und Warnungen verstehen

Verschiedene Fehlermeldungen haben unterschiedliche Ursachen. „Zertifikat gilt nicht für diese Domain“ bedeutet, dass das Zertifikat für eine andere Domain ausgestellt wurde. Oft liegt ein Konfigurationsfehler beim Hoster vor. „Selbstsigniertes Zertifikat“ erscheint bei Zertifikaten ohne vertrauenswürdige CA und wird von Browsern abgelehnt.

Fehlermeldung Ursache Lösung
Zertifikat abgelaufen Ablaufdatum überschritten Verlängerung beantragen
Falsche Domain Domain stimmt nicht überein Zertifikat neu ausstellen
Selbstsigniert Keine vertrauenswürdige CA Offizielles Zertifikat nutzen
Widerrufene CA Aussteller nicht vertrauenswürdig Neue CA wählen

Fazit: SSL Zertifikate sind 2025 unverzichtbar für jede Website

Ein SSL-Zertifikat ist heute Grundvoraussetzung für jede Website: aus Sicherheitsgründen, für Google-Ranking, Nutzervertrauen und DSGVO-Konformität. Für die meisten Website-Betreiber reichen kostenlose DV-Zertifikate von Let’s Encrypt völlig aus, die bei modernen Hosting-Anbietern automatisch integriert sind. Die Verschlüsselung ist identisch zu kostenpflichtigen Varianten.

Online-Shops und Unternehmen mit sensiblen Kundendaten sollten OV oder EV Zertifikate in Betracht ziehen. Die Installation ist dank automatischer Integration meist mit wenigen Klicks erledigt. Achte auf automatische Verlängerung, vermeide Mixed Content und prüfe regelmäßig die Gültigkeit. Wenn du einen neuen Hoster wählst, sollte kostenlose SSL-Unterstützung ein wichtiges Auswahlkriterium sein.

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Häufig gestellte Fragen

Was ist ein SSL Zertifikat und warum brauche ich es

Ein SSL-Zertifikat verschlüsselt die Datenübertragung zwischen Browser und Server und bestätigt die Identität deiner Website. Du brauchst es, weil Browser unverschlüsselte Seiten als unsicher markieren, Google HTTPS im Ranking berücksichtigt und die DSGVO Verschlüsselung bei personenbezogenen Daten fordert. Ohne SSL verlierst du Vertrauen, Besucher und potenzielle Kunden.

Welche Unterschiede gibt es zwischen DV, OV und EV Zertifikaten

DV-Zertifikate prüfen nur den Domain-Besitz und sind meist kostenlos. OV-Zertifikate validieren zusätzlich dein Unternehmen und bieten höhere Garantien. EV-Zertifikate durchlaufen den strengsten Prüfprozess und zeigen bei manchen Browsern den Firmennamen in der Adressleiste. Die Verschlüsselung ist bei allen gleich stark, der Unterschied liegt in der Validierungstiefe und dem Vertrauensniveau.

Sind kostenlose SSL Zertifikate von Let's Encrypt sicher genug

Ja, Let’s Encrypt-Zertifikate bieten die gleiche Verschlüsselung wie kostenpflichtige DV-Zertifikate und werden von allen modernen Browsern akzeptiert. Für Blogs, Portfolios und kleine Unternehmenswebsites sind sie vollkommen ausreichend. Nur bei Online-Shops mit hohem Transaktionsvolumen oder Unternehmen mit besonders sensiblen Daten können OV oder EV Zertifikate durch höhere Garantien und Unternehmensprüfung zusätzliches Vertrauen schaffen.

Wie erkenne ich ob meine Website ein gültiges SSL Zertifikat hat

Prüfe die Adressleiste deines Browsers: Bei gültigem SSL siehst du https:// und ein Schloss-Symbol. Klicke auf das Schloss und wähle „Zertifikat anzeigen“, um Details wie Gültigkeit, Aussteller und abgedeckte Domains zu sehen. Wenn Browser Warnungen wie „Nicht sicher“ oder „Ihre Verbindung ist nicht privat“ anzeigen, fehlt das Zertifikat oder ist abgelaufen.

Was kostet ein SSL Zertifikat und ist es bei meinem Hoster inklusive

Kostenlose DV-Zertifikate (Let’s Encrypt) sind bei den meisten deutschen Hostern wie IONOS, ALL-INKL und Strato bereits inklusive. OV-Zertifikate kosten 50 bis 150 Euro jährlich, EV-Zertifikate 150 bis 500 Euro. Wildcard-Zertifikate starten bei etwa 80 Euro. Prüfe in deinem Hosting-Control-Panel, ob SSL kostenlos verfügbar ist. Bei modernen Anbietern ist das Standard.

Wie lange ist ein SSL Zertifikat gültig und wie verlängere ich es

Let’s Encrypt-Zertifikate sind 90 Tage gültig, kostenpflichtige Zertifikate meist ein Jahr. Bei Hostern mit automatischer Verlängerung musst du nichts tun. Das System erneuert das Zertifikat rechtzeitig. Bei manueller Verlängerung erhältst du E-Mail-Benachrichtigungen vor Ablauf. Prüfe regelmäßig das Ablaufdatum in den Zertifikatsdetails, da abgelaufene Zertifikate zu Browser-Warnungen und Vertrauensverlust führen.

Jason-Carter

geschrieben von:

Jason Carter

Mein Name ist Jason Carter und ich konzentriere mich auf den technischen Bereich von Webhosting Vorteil. Mit über 10 Jahren Erfahrung in der IT-Branche bringe ich umfangreiche Kenntnisse und Expertise im Bereich Webhosting mit. Ich teste verschiedene Hosting-Anbieter, schreibe detaillierte Bewertungen und Vergleiche und arbeite kontinuierlich daran, die Website zu verbessern, damit Besucher die bestmögliche Erfahrung erhalten.

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